Interview mit Cheetah Mobile

Cheetah Mobile Meeting
Cheetah Mobile

Cheetah Mobile ist mittlerweile ein echtes Schwergewicht bei der Entwicklung von Apps. Im November hatte ich die Gelegenheit einmal mit David Wu, dem Vizepräsidenten des globalen App Marketings des asiatischen App-Herstellers Cheetah Mobile zu plaudern. Wir haben uns dazu im Betahaus in Hamburg getroffen, welches nur einen Steinwurf weit von meiner bescheidenen Hütte liegt.

Cheetah Mobile in Hamburg

Ich war ein wenig überrascht, denn nicht nur David Wu war im Betahaus, sondern auch seine Mitarbeiter Michael Yeh (Zuständig für Produkte und Entwicklung) und Patricia Lu (zuständig für globale PR). Das ist mitunter schon ein wenig verrückt. Man selbst ist Blogger und arbeitet von daheim aus in das Netz und auf einmal trifft man einen der größten App-Entwickler um die Ecke zur Tasse Kaffee, um über die Zukunft zu schnacken. Dabei war das ganze Treffen natürlich asiatisch höflich gehalten. David Wu erzählt sehr viel. Er spricht über die mitunter schwierigen Anfänge seiner Karriere, über den Beginn von Cheetah Mobile und spricht von imposanten Zahlen. Er spricht von aktuellen App-Flaggschiffen und wo Cheetah Mobile in Zukunft hin will. All diese Fakten könnt ihr bei meinem bloggenden Kollegen Johannes auf NewGadgets nachlesen. Ich bin aber eher an den Visionen von Cheetah Mobile interessiert. Wo steuert der Markt mit Apps hin? Welche neuen Produkte werden kommen und welche Apps hat Cheetah Mobile mittlerweile im eigenen Portfolio?

Cheetahs Flaggschiff, der Clean Master.

Es gibt ein nettes Feature, das ich schon zu schätzen weiß: Die Beseitigung von doppelten Fotos. Das ist schon auf dem Rechner immer wieder ein Problem und auf Smartphones noch schlimmer. Überall doppelte Fotos. Der Clean Master identifiziert knapp 40 MB an Doubletten. Beispielsweise, wenn ich selbstgemachte Bilder in WhatsApp-Ordnern lagere. Mit wenigen Klicks lösche ich die doppelten Fotos. Interessant ist auch die Möglichkeit, hier angezeigt zu bekommen, welche Musik ich schon seit längeren mit mehr gehört habe. Das schafft mir 7 GB freien Platz. Klar, das könnte ich auch alles mit internen Tools anstellen, aber hier bekomme ich alles auf einen Blick zu sehen. Wenn ich durch den Clean Master scrolle, erhalte ich nicht nur die Wetter-Daten für Hamburg, sondern auch noch Artikel von Content-Lieferanten wie PC-Welt oder Inside-Handy.de. Ein neues Feature des Clean Masters ist der Notification Cleaner. „Wir haben festgestellt, dass mehr als 85% aller User 20 oder mehr Benachrichtigungen pro Tag auf ihrem Smartphone angezeigt bekommen. 15 davon sind es nicht wert, dass man nur einmal drauf schaut“, sagt Wu. Der Notification Cleaner separiert Junk von wirklich Wichtigem. Das ist zwar im Grunde nur ein kleines Feature, aber im Alltag wirklich sehr hilfreich. Notifications nerven und man will einfach nur die wirklich wichtigen Benachrichtigungen. Dann ist man wieder oft zu faul bei einer nervigen App in die Einstellungen zu gehen und erhält weiter über Monate diese elenden Benachrichtigungen.

Kommen wir nun zu WhatsCall

Würde ich nun jemanden anrufen müssen, würde ich das Festnetz nehmen. Da bin ich ganz klassisch unterwegs. Was aber, wenn mein Kontakt in Übersee wäre. Aaaah, da winselt mal ganz schnell die eigene Brieftasche. Das wird teuer. Die Flat in die US of A gibt es noch nicht. Dafür hat Cheetah auch eine Lösung im Gepäck. Die nennt sich WhatsCall und ich hatte schon darüber geschrieben. Den Artikel findet ihr hier. Jetzt hat Cheetah noch eine neue Funktion eingebaut, die wunderbar in den #selfieless-Monat passt: Die App kann nun Menschen identifizieren, die oft nach Syrien telefonieren. Habe ich zu viele Credits angehäuft, kann ich sie durch Knopfdruck an diese Menschen spenden. Das Ganze ist auch auf Facebook teilbar. Bis hier hin: Smartphone aufgeräumt und Geld gespart. Dabei ist WhatsCall vor allem spannend in der Herangehensweise der Vermarktung. Ich wollte von David Wu unbedingt wissen, wie sie die ganze Nummer eigentlich finanzieren? Immerhin müssen sie die letzte Meile im Festnetz selbst zahlen. Doch dieses Investment sieht die Firma als beste Werbung für die App und vor allem sind auch die Carrier gern dabei, weil man mit klassischer Telefonie kaum noch Geld verdient. So kann Cheetah günstig diese letzte Meile weltweit anbieten und die Carrier sind froh, dass man hier große Pakete an den Mann bringen kann. Immerhin telefoniert die moderne Welt heute schon meist mobil für lau.

Piano Tiles 2 lockt Gamer

Cheetah ist auch im Bereich Games aktiv. Das Mobile Game Piano Tiles 2 erhielt einen Red Dot in der Kategorie Game Design für hohe Design-Qualität. Zudem zählt es den besten mobilen Spielen des Jahres 2015. Aktuell hat Piano Tiles 2 mehr als 500 Millionen Spieler und ist eine der weltweit am meisten heruntergeladenen Spiel-Apps. Als ich es ausprobiere, kann ich mir schon vorstellen, dass man hier spielerisch zur klassischen Musik finden kann. Das sind einfach Spiele für einen riesigen Markt. Man will unterwegs nicht unbedingt ein Rollenspiel mit dutzenden Optionen spielen. Man will schnellen Spaß für kleine Wartezeiten. Hier optimiert Cheetah Mobile seine Spiele und sieht diesen Markt als wichtig für die Zukunft. Immerhin mischt neuerdings selbst Branchenriese Nintendo in diesem Markt mit, weil die Gelegenheitsspieler einfach in der Masse Smartphones und Tablets nutzen. Hier muss man günstige und attraktive Angebote schaffen.

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Verwunderung über News Republic

Ich nutze selbst gern News Republic und Photo Grid auf meinem Huawei Mate 8. Am Ende bekommt man natürlich bei derlei Gesprächen immer eine Mappe zugesteckt, welche alle Infos über den Gesprächspartner auflistet. Ich blätterte kurz durch und entdeckte News Republic und Photo Grid. Die kommen auch von euch? Ja. Cheetah Mobile ist mittlerweile wirklich ein neuer Riese bei den Apps. Ich freue mich schon auf das nächste Treffen mit Wu und seinen Kollegen.

Robert Michel

Vater. YouTuber. Social Media Manager. Teste gern Technik & Gadgets.

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