Der Yamaha L700A mit ANC und 3D Sound im Test

Yamaha L700A

Yamaha hat mit dem L700A einen spannenden Bügelkopfhörer am Markt, welcher durch sein besonderes Design an alte Radiomikrofone erinnert. Bei den Features bietet der Hersteller nicht nur Active Noise Cancelling, sondern auch 3D Sound, Headtracking und satte 35 Stunden Akkulaufzeit.

Viele Möglichkeiten und eine App

Beim Yamaha L700A ist die Featureliste lang. Er ermöglicht binaurales Audio für eine 3D-Sound, misst alle 20 Sekunden über ein InEar-Mikrofon den Luftaustritt und lässt sich auch mit Siri und Google-Assistant koppeln. Ein ANC ist selbstverständlich an Bord, allerdings bietet man auch einen Achtsamkeitsmodus, wo man die Umgebung noch mitbekommt. USB-C ist als Standard gewählt und die Verarbeitung ist sehr wertig. Vor allem hat man durch das Retrodesign auch selbst als Anfänger in Sachen Bügelkopfhörer nicht das Problem, dass man ihn falsch herum aufsetzt. Die Ergonomie ist klasse. Der L700A setzt auf ein eckiges Ohrmuscheldesign. Ich hatte damit beim Tragen keinerlei Probleme. Er sitzt gut, lässt sich gut in der Größe justieren und auch bei längeren Musikphasen schwitzt man nicht am Bügel. Da drückt nix.

Sehr lange Akkulaufzeit

Schaltet man das Gerät ein, so kann man durch ein längeres Halten der Taste den Yamaha L700A in den Pairing-Modus schieben. Dazu erhalten wir auch die passenden Sprachansagen. Natürlich können wir ihn auch wieder über das Smartphone mit der App von Yamaha koppeln. Diese App ist überschaubar gemacht und man kann auch Optionen wie Listening Care hier aktivieren, aber hauptsächlich nutzt man sie am Ende des Tages für Firmware Updates. Vor allem erfährt man über die App aber auch den 3D-Sound Preset. Diese Presets kann man auch direkt am Kopfhörer anwählen, aber nur in der App erfährt man ihre Bedeutung. Sonst muss man das Hörerlebnis einfach selbst einordnen. Das ist aber auch nicht schwer, da sich ein Konzertsaal anders als ein Open Air Auftritt anhört. Doch dazu später mehr. Die Akkulaufzeit variiert natürlich etwas mit der Lautstärke, aber selbst bei einem aktivierten ANC kommt man in der Praxis über die Marke von 30 Stunden. Das ist ein sehr guter Wert. Laden muss man ihn selten und er schaltet sich auch von selbst ab, wenn man ihn länger nicht mit Material füttert.

3D Audio Sound als Feature

Der 3D Audio Sound Effekt hat sogar eine eigene Taste am L700A spendiert bekommen. So kann man den Effekt direkt und ohne Verwendung der App am Kopfhörer aktivieren und auch wieder abschalten. Es wird als vergleichsweise großes Feature vom Hersteller beworben. In der Praxis muss man daran als Hörer selbst Gefallen finden. Es ist über das Feature möglich einen Raum für die Musik zu erfinden. Ich kenne derlei Effekte schon seit langer Zeit vom professionellen Videoschnitt. So hören wir wie von Zauberhand Jamiroquai in einem Konzertsaal singen. Wir können auch eine Studioaufnahme in ein Open Air Festival verwandeln. Diese digitale Zauberei ist sicherlich nicht für alle Hörer wichtig, aber sie ist als Feature vorhanden. Für mich klingt es halt nicht wirklich echt. Das ultimative multi-dimensionale Hörerlebnis war es für mich aber nicht.

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Listening Care und Optimizer

Das muss man selbst ausprobieren Das kann es auch nicht, aber ich hatte mir ein wenig mehr davon erhofft. Der große Wow-Effekt stellte sich da beim L700A nicht ein. Viel praktischer ist da schon das Headtracking, welches die Kopflage erkennt und den Kopfhörer daran anpasst. Listening Care ist wichtig und an Bord, lässt sich aber auch über die App deaktivieren. Daneben haben wir auch den Listening Optimizer. Hier misst ein In-Ear-Mikrofon alle 20 Sekunden die Abdichtung & den Luftaustritt und sorgt so für besten Sound. In der Praxis fand ich diese passiven Optimierungen spannender als das 3D-Feature. Der L700A wirkt nicht nur wertig, sondern ist stets darauf bedacht durch Technik und Sensorik den besten Sound zu liefern. Dazu ist er natürlich auch mit Siri- & Google Assistant-kompatibel. Selbst Telefonate klingen ordentlich, aber für längere Sessions bei Videospielen sollte man dann dennoch zu einem externen Mikrofon greifen. Hier erhält man sonst zu viel der Atmung über das Mikrofon mit.

USB-C und klassische Klinke

Fans von Kabeln können auch die Klinke nutzen. Natürlich ist auch ein Flugadapter an Bord. Wir haben dabei auch noch aptX von Qualcomm dabei und geladen wird über USB-C. Die Buchse ist auch leicht zu finden und generell kann man die Bedienung des L700A nur loben. Große Tastflächen an der rechten Ohrmuschel mit Lederüberzug machen die Kontrolle über den Kopfhörer zum Kinderspiel, weil man mit den Fingern sofort richtig die Funktionstasten erfühlt. Das ist klasse gemacht. Es braucht auch ein wenig Eingewöhnungzeit für die darunter liegenden Tasten, denn mitunter habe ich mich anfangs noch bei On/Off und ANC vertan. Das ist aber auch einfach neu und insgeheim gut gelöst, da sich rechts On/Off befindet und links ANC. Die 3D-Sound Option liegt oberhalb der On/Off-Taste.

Das ANC in der Praxis

Vielleicht nehme ich ein wenig Fazit an dieser Stelle vorweg, aber der L700A hat mir im Alltag sehr gut gefallen. Die Haptik ist mit das Beste, was ich jemals als Kopfhörer nutzen durfte. Wertig, logische Anordnung der Funktionen und die ganze Technik gut verpackt. Er ist auch vom Tisch geflogen und hatte nicht einmal einen Kratzer. Top! Daher muss es auch gar nicht das beste ANC seiner Klasse sein. Ist es auch nicht. Wir reden hier zwar von einem Advanced ANC, aber das beste Active Noise Cancelling seiner Klasse ist es nicht. Hier meckern wir aber auf einem sehr hohen Niveau und am Ende zählt auch immer der persönliche Eindruck.

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Gute Updates vom Hersteller

Wichtiger finde ich es in unserer zeit fast, dass Yamaha auch regelmäßig Updates liefert, den Akkuverbrauch weiter minimiert und das Gesamtpaket am Ende in jedem Bereich stimmig ist. Der L700A hat alle wichtigen Features an Bord, erlaubt sich keine Fehltritte und das Design ist einzigartig. Da kann man hier und da vielleicht noch ein etwas besseres ANC bei der Konkurrenz finden, aber am Ende des Tages kann man den L700A bedenkenlos empfehlen. Man wird über Jahre Freude mit ihm haben. Kleiner Tipp übrigens noch am Ende: Die Akkulaufzeit von über 30 Stunden sind wirklich gar kein Problem für den L700A. Dafür kann das ANC sogar dauerhaft eingeschaltet sein. Allerdings muss man dann auf das 3D Feature verzichten. Sonst sinkt die Akkulaufzeit auf unter 15 Stunden.

Fazit zum YH-L700A von Yamaha

Mit 550 Euro kommt der Bügelkopfhörer mit seinem Retrodesign nicht gerade günstig daher. Allerdings verliebt man sich schnell in Optik und Features. Hier wurde an alles und auch die Zukunft gedacht. Akkulaufzeit und Tragekomfort sind spitze. Beim ANC ist man vor allem in Bezug auf die lange Akkulaufzeit gut unterwegs und die Bedienung ist ebenfalls sehr komfortabel. Im Testzeitraum gab es bereits zwei Updates von Yamaha und viel aussetzen kann man wirklich nicht an diesem Gerät. Einzig und allein das 3D Surround Super Feature war für mich am Ende nur ein Halleffekt. Kann man mögen, muss man aber nicht. Insofern zahlt man es mit und kann sich daran erfreuen, man muss es aber auch nicht aktivieren und hat dennoch ein Top-Gerät auf dem Kopf.

Robert Michel

Vater. YouTuber. Social Media Manager. Teste gern Technik & Gadgets.

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