TomTom Reloaded

Bei manchen Firmen reicht allein schon der Name. Ein Navigationsgerät ist für viele Nutzer ein „Navi“, oder auch ein „TomTom“. Hast Du das TomTom dabei? Diesen Satz versteht jeder Autofahrer.

Mittlerweile sind die Endgeräte der Firmen jedoch fast überflüssig. Ein Touch-Display, einen Lautsprecher und einen GPS-Empfänger findet man in jedem Smartphone und somit ist fast nur noch die verbaute Software samt Kartenmaterial für mich als Kunden interessant.

Virtuelle Evolution

Da ist ein Umsatzeinbruch von TomTom nicht überraschend. Ich würde gerne einen Tag kostenlos mit den Entwicklern verbringen, denn mir fehlen seit Jahren neue Features. Navis haben sich nicht wirklich weiterentwickelt. MapShare? Naja. Revolution ist das nicht. Doch gerade Navigationsgeräte bieten noch endlose Möglichkeiten der Verbesserung. Hier spielt den Herstellern sogar der Umstieg der Nutzer auf ihr Smartphone in die Hände.

Ein großes Problem der Endgeräte war immer die Anbindung ans Internet. Neues Kartenmaterial und Software musste man umständlich per USB-Kabel aktualisieren und irgendwann kam eine neue Generation von Navis mit noch mehr Funktionen. Leider hat man jedoch im großen und ganzen nur den Formfaktor auf Breitbild verändert. Ich sehe immer noch keinen großen Unterschied der neuen Geräte zu meinem uralten TomTom One. In vielen Bereichen ist es sogar den neuen Technikwundern überlegen. Zumindest besitzt es eine Lampe zur Ladeanzeige!

Konvoi?

Nur worauf will ich hinaus? Erst vor kurzem schrieb ich einen Artikel über Subnetze. Wir alle nutzen soziale Netzwerke und das Internet, doch selten vernetzen wir Geräte untereinander über das Internet zu eigenen Netzen. Sie können mit ihrem Navi ins Internet, jedoch nutzen die Navis untereinander kaum das Netz. Jedes Auto ist durch ein Navigationsgerät mit UMTS Empfang nicht mehr nur der bloße Empfänger von GPS-Signalen. Es kann nun kommunizieren. Tut es aber kaum. Die Hersteller müssten hier einen gemeinsamen Standard finden. Ein Subnetz gründen. Navis vereinen sich zu einem System. Einem Netzwerk. Anstatt mir so den Stau zu melden könnten sich die Navis untereinander absprechen und eine völlig neue Art der Verkehrsleitung übernehmen. 500 Endgeräte befinden sich bei Hamm im Stillstand. Darauf können die anderen Fahrzeuge reagieren. Wer fährt um mich herum wohin? Wer wird gleich abbiegen? Vorsicht? Das voraus fahrende Fahrzeug wird die nächste Ausfahrt nehmen. So kann ich als Fahrer sogar meinem Vordermann helfen. Drei Autos wollen von Köln nach Berlin? Man könnte sie im Konvoi fahren lassen. Immer nur als unterstützendes Angebot.

Schwarmintelligenz

Autos auf Autobahnen sind im Grunde nur Punkte. Man kann sie sich aus der Luft ansehen. Nur hat mittlerweile der schäbigste Polo von 1992 ein Navi an der Fensterscheibe. Damit wird aus dem Punkt ein Objekt, welches auf alle anderen Punkte reagieren kann. Die Punkte vernetzen sich zu einem temporären System namens Verkehr.

Und somit weiß nun die Software schon bei der Berechnung meiner Route wer heute noch nach Köln will und kann errechnen wie hoch das Verkehrsaufkommen sein wird. Diese Information kann also in der Routenplanung berücksichtigt werden. Das ist doch genial!?

Bislang nutzen wir diese Geräte nur als Kartenersatz. Rechts, Links, abbiegen, der Straße folgen. Es wird aber Zeit die Intelligenz des Gerätes zusammen mit der Intelligenz und Masse meiner Umwelt auf der Straße zu kombinieren. Hier entstehen wahnsinnige Features. Durch die Smartphones brauche ich dafür nicht einmal mehr jedes Jahr ein komplett neues Gerät, sondern das System kann regelmäßig Updates erhalten.

Falls das hier jemand von TomTom lesen sollte. Ladet mich ein. Ich bin vielleicht ein verrückter Online-Showmaster, aber ich würde Euch sehr gern meine Ideen präsentieren. Allein schon weil ich die Marke liebe. TomTom. Großartige Wortschöpfung.

Ach und warum gibt es noch nicht die deutsche Synchronstimme von Julia Roberts im Navi?

Robert Michel

Vater. YouTuber. Social Media Manager. Teste gern Technik & Gadgets.

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